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Archiv für den Monat April 2013
Die katholische Kirche Basel\land wagt die Zukunft
Lange war das Warten, endlich kann sie starten: Die neue römisch-katholische Fachstelle für kirchliche Dienste soll mutig in die Zukunft schreiten. Am 7. Mai um 18 Uhr ist die offizielle Eröffnungsfeier in der Saline Schweizerhalle. Kein Zufall.
Am Anfang stand die Geldnot. Verschiedene kirchliche Stellen waren gefährdet. Die römisch-katholischen Kirchen beider Basel machte daraus eine Tugend und fragte sich: was braucht die Region Basel von der Kirche? Es gab dabei kaum ein Tabu, sowohl eine Kultur-Fachstelle als auch ein Fussball-Pfarramt wurde diskutiert.
Über die Grenzen
Über die Grundsätze war man sich schnell einig: Die neue Stelle soll themenübergreifend, mutig, zukunftsorientiert und für beide Basel arbeiten. Und sie soll bewusst kirchenferne Menschen ansprechen. So entschieden sich die Kirchen für die Themen Spiritualität, Bildung, Diakonie und Öffentlichkeitsarbeit.
Bei Null angefangen
Ende 2012 haben die vier Fachverantwortlichen ihre Arbeit aufgenommen: Sarah Biotti (Diakonie), Martina Gassert (Bildung), Thierry Moosbrugger (Öffentlichkeitsarbeit) und Beat Poletti (Spiritualität). „Am ersten Arbeitstag hätten wir auch jassen können“, erinnert sich Poletti. Kein Telefon, kein PC, keine Möbel – es war ein Anfang bei Null. Mittlerweile hat das Team eine Infrastruktur erarbeitet und erste kleinere Projekte realisiert.
Wortmonster
An der offiziellen Eröffnung wird auch das neue Signet der Stelle gelüftet. Der Arbeitstitel hat ganze siebenundsechzig Buchstaben: „Fachstelle kirchliche Dienste der römisch-katholischen Kirche beider Basel“, das darf getrost als Wortmonster bezeichnet werden. Man versteht die Erleichterung des Stellenteams, wenn ab 7. Mai der neue Name verwendet werden kann und die Homepage freigeschaltet ist.
Salz und Unvorhersehbares
Die Saline Schweizerhalle bietet viele Bezüge zur neuen Stelle, wie das Team bei der Feier zeigen wird. Begleitet werden sie in der grossen Salzhalle von den Impronauten. Ihre Theater-Kunst überschreitet die Grenze von Bühne zu Publikum und ist immer unvorhersehbar – zwei Schlüsseleigenschaften der neuen Stelle.
„Beim Pilgern gehe ich mir selber fremd“ – ein Bilderweg
Die Wetteraussichten waren miserabel. Trotzdem haben sich 40 Pilgerselige getroffen und sind vom Basler Museum der Kulturen bis nach Therwil gepilgert. Dort wurde der neue „Jakobsweg-Stempel“ würdig eröffnet. Ein Bericht in Bildern.
Start im Museum der Kulturen: „Pilgern boomt“
Pilgeranweisung aus dem Mittelalter: „Vor dem Pilgern muss der Hausfrieden hergestellt und das Testament gemacht werden.
Eisenbussgürtel mit Haken, damit mensch das Büssen nicht vergisst und nicht zu sehr in Pilgerseligkeit abtaucht.
Pilgerdevotionalie: Im Innern ist das Heil der Muttergottes…
Pilger-Tatoos
Jetzt gehts aber los!
Münster
Gellert
Das ist heute mal nicht die Pilgerstätte unserer Wahl…
ultima latet
Rührsystem (siehe oben rechts)
Wenn der Himmel grau ist, leuchten die Farben aus sich selbst.
Verrostetes Hinterhof-Tor unweit des Fussballtempels.
Pilgerselig
Was ist wohl die Geschichte dieses Weges?
Rasten im Schatten eine mächtigen Baumes
Cherubim und Seraphin?
Dieser Markstein wird wohl nie geschleift werden 🙂
Fröhlicher Abfall (Kotufnahmepflicht!)
Gedenken an eine tragische letzte Pilgerreise
Helle Blüten, dunkler Wald.
Kraftwerk hinter den Bäumen versteckt.
Fast ein Herz…
Am Dorfrand.
Die Richtung ist klar.
Abschluss in der Kirche
Der Pilgerpass mit dem Therwiler Jakobs-Stempel
„Zuhause bin ich da, wo ich bleibe, wenn ich gehe.“
Die Papst-Trommeln kommen aus Basel
Wenn für den Papst getrommelt wird vibriert Basler Energie mit: Auch für Papst Franziskus werden die neuen Trommeln der Schweizergarde im Herz des Kleinbasel gebaut.
„Es sind ganz normale Basler Trommeln, die wir für den Papst bauen“, sagt René Vögelin vom Trommel-Laden Schlebach. An der Riehentorstrasse werden nicht nur gerissene Trommelfelle während der Basler Fasnacht ersetzt. Der traditionelle Trommel-Spezialist baut verschiedenste Trommeln für Fasnächtler, aber auch für spezielle Kunden aus der ganzen Welt.
Vor sechs Jahren durfte die Firma Schlebach zum ersten Mal die Trommeln für Papst Benedikt bauen, und offenbar war die Schweizergarde mit Klang und Qualität so zufrieden, dass sie für den neuen Papst wiederum bei Schlebach bestellten.
Aber wieso braucht es denn neue Trommeln? „Die Trommeln der Schweizergrade tragen immer Wappen des Papstes”, klärt Vögelin auf. “Jeder Papst wählt sein Wappen selber. Das Wappen von Franziskus ist deutlich schlichter als das von Benedikt – das passt ja auch zu ihm – aber sonst ist es eine ganz normale Holz-Trommel aus Buchenholz.“
Holztrommeln haben einen etwas dumpferen Klang als die klassischen Basler Trommeln aus Aluminium oder Messing. Als Fell wird das sogenannte „Gama-Tex“ verwendet; diese Fell-Art aus Gewebe hat sich seit längerem in Basel durchgesetzt, weil es vom Trommelgefühl her nahe an das weiche Kalbfell herankommt, aber wetterfest und langlebiger ist.
Der Reif hat einen Durchmesser von 41cm – ebenfalls klassisch. Übrigens sind auch in Basel Holztrommeln seit einigen Jahren in Mode gekommen, und immer mal wieder sieht man auch einzelne Fasnachtstambouren mit individuell bemalten Holztrommeln, und sogar auch ganze Cliquen.
Ihren ersten grossen Auftritt erhalten die Basler Trommeln an der offiziellen Vereidigung der Schweizergarde am 6. Mai. Die Trommeln werden zuerst gesegnet und dann dem Musikkorps der Garde übergeben. Und auch beim neuen Papst schwingt dann also immer auch ein wenig Basler Geist mit, wenn die Schweizergarde im Vatikan „ruesst“.
Die selbstbezogenen Erwachsenen
„Erwachsene beschäftigen sich zu wenig mit den Problemen von Jugendlichen, sondern viel mehr mit den Problemen, die ihnen Jugendliche machen.“ – Ute Claas, deutsche Kriminologin ∞
„Ein Mensch ist zuerst ein Mensch“
Zitat des Tages: „Ich will wissen, ob einer akzeptiert, dass Frau und Mann gleichberechtigt sind, dass Jungen und Mädchen gleich behandelt werden, dass Homosexuelle das Anrecht haben, zu existieren und ihr Leben auszuleben. …Ein Mensch ist zuerst einmal ein Mensch, dann ein Bürger und erst nachträglich möglicherweise noch Afrikaner oder homosexuell oder Jude oder was auch immer.“ … –
Sagt wer wohl? Sagt der Walliser Neo-Staatsrat Oskar Freysinger. Gut gesprochen! ∞